Hinweis zum Welpenkauf
Nicht umsonst zählt der Labrador Retriever zu den beliebtesten Rassen weltweit und entsprechend groß ist die Nachfrage nach gut veranlagten und sozialisierten Welpen. Für den Welpeninteressenten ist es oft schwierig, sich unter dem großen Angebot für den Züchter seiner Wahl zu entscheiden, denn die meisten Berichte auf den Internetseiten klingen verheißungsvoll und preisen die Vorzüge der eigenen Zucht in den höchsten Tönen an. Da es sich bei unseren geliebten Labrador Retrievern aber um Lebewesen handelt und die Natur sich nur sehr ungern in die Karten schauen lässt, sind sichere Prognosen über das Wesen eines Welpen, seinen gesundheitlichen Zustand als erwachsener Hund und viele andere Dinge nur schwer zu treffen. Wer dies dennoch tut, handelt unseriös. Sehr wohl aber möglich ist es, durch eine kontrollierte Zucht, die z.B. strenge Vorgaben für die zukünftigen Elterntiere macht, die gesundheitliche Voraussetzungen für eine Verwendung in der Zucht definiert und die über die Einhaltung dieser Bestimmungen wacht, beste Voraussetzungen für ein gesundes Hundeleben bis ins hohe Alter zu schaffen. Dieses Ziel verfolgt der Labrador Club Deutschland. Neben dem Deutschen Retriever Club ist der LCD der einzige Zuchtverband in Deutschland, der die Zucht von Labrador Retrievern im Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) betreibt. Wenn Sie sich für einen Welpen aus dieser kontrollierten und durch speziell ausgebildete Fachleute überwachten Zucht entscheiden, haben Sie einen wesentlichen Schritt hin zu einem unbeschwerten Leben mit Ihrem vierbeinigen Gefährten getan.
Sprechen Sie uns an! Die Züchter des LCD freuen sich auf Sie!
Vor der Anschaffung eines Labradors sollten Sie prüfen, ob Sie darauf vorbereitet sind, …
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- für diesen Hund und alle seine Bedürfnisse die volle Verantwortung während der nächsten 10-15 Jahre zu übernehmen?
- die beträchtliche Menge an Zeit und Geduld zu investieren, die nötig ist, um den Hund zu einem guten Begleiter auszubilden?
- sich zu informieren über die korrekte Versorgung des Hundes, angemessene Trainingsmethoden und wie man ihn pflegt?
- sich einen aktiven Hund (der Labrador ist eine Jagdhundrasse) ins Haus zu holen? Seine Vorfahren wurden dafür gezüchtet, den ganzen Tag lang ihre Aufgaben beim Apportieren von geschossenem Wild zu erfüllen. Die dafür erforderliche hohe Aufmerksamkeit und Arbeitsfreude steckt auch heute noch in den Hunden. Sie brauchen deshalb körperliche und vor allem auch geistige Beschäftigung!
- den Hund immer sicher unterzubringen – kein Streunen, kein Leben als Kettenhund, aber ein solider Zaun um das Grundstück?
- dass der Hund genug Zuwendung und Bewegung bekommt? Labradorwelpen brauchen Aufsicht und Erziehung, viele Stunden am Tag, jeden Tag!
- die Geduld aufzubringen, die nötig ist, um die Herausforderungen des Welpen- und Heranwachsendenalters (das bis zu 3 Jahren dauern kann) zu akzeptieren (und zu genießen), und auch jeden anderen Lebensabschnitt angemessen mitzuerleben?
- mit Haaren und Schmutz in der Wohnung sowie mit engem Körperkontakt und eventuell großer Aktivität des Hundes dauerhaft klarzukommen?
- Geld auszugeben, um die notwendige tierärztliche Versorgung für das ganze Leben sicherzustellen? Dies beinhaltet regelmäßige Wurmkuren und Impfungen, Röntgenuntersuchungen der Hüften und Ellbogen, jährliche Vorsorge-Untersuchungen, aber sicher auch viele andere erforderliche Behandlungen im Laufe des Lebens.
- sich klarzumachen, dass die Kosten der Anschaffung eines Welpen nur ein Bruchteil der Gesamtkosten ausmachen, und dass diese bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 12 Jahren für einen mittelgroßen Hund über 10.000 Euro betragen können?
- dass der Hund auch in Zeiten von Urlaub, Krankheit oder sonstigen Verhinderungen ordentlich versorgt werden kann? Trägt die ganze Familie die Anschaffung mit, oder gibt es Familienmitglieder, die sich dagegen wehren?
- den Züchter auf dem Laufenden zu halten über die Erfolge Ihres Hundes und auch über mögliche Probleme? Ihre Fragen dem Züchter oder einem anderen Hundeexperten vorzulegen, bevor sie zu Problemen werden und der Hund außer Kontrolle gerät?
- die Verantwortung für den Hund auch weiterhin zu übernehmen, wenn sich unausweichliche Veränderungen der eigenen Lebensumstände ergeben (z.B. ein neues Baby wird geboren, die Kinder gehen aus dem Haus, eine Scheidung, ein Wohnungswechsel oder die Rückkehr in den Beruf stehen an)?
Wenn Sie alle genannten Fragen mit JA beantwortet haben, sollten Sie anfangen, sich nach einem guten Züchter umzuschauen. Beginnen Sie frühzeitig damit, denn die meisten seriösen Züchter haben eine Warteliste zwischen einigen Monaten und ein paar Jahren. Denken Sie daran, dass der richtige Welpe es wert ist, dass Sie auf ihn warten!
Quelle: LCD e.V.
Zum Nachdenken...
“Wie konntest du?”
Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich dich mit meinen Mätzchen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich “dein Kind” und trotz einer beachtlichen Anzahl von zerkauten Schuhen und einigen Sofakissen, die ich “ermordete”, wurde ich dein bester Freund. Wann immer ich “ungezogen” war, zeigtest du mir mahnend den Zeigefinger und sagtest: “Wie konntest Du?” – aber dann hattest du dich sofort erweichen lassen und rolltest mich zur Seite, um meinen Bauch zu kraulen. Meine Aufenthalte in der Wohnung wurden während deines Studiums immer länger, aber ich riss mich zusammen. Ich erinnere mich an jene Nächte, als ich mich im Bett ganze nahe an dich schmiegte und du mir deine Geheimnisse und Träume anvertrautest und ich glaubte, dass das Leben nicht vollkommener sein könnte. Wir gingen in den Park, um dort lange spazieren zu gehen oder um herumzutollen, wir fuhren mit dem Auto irgendwohin, kauften uns ein Eis (ich erhielt nur den Rest der Waffel mit ein wenig Eis, weil, “zuviel Eiscreme ist für Hunde nicht gesund”, sagtest du), und ich hielt im Sonnenstrahl, der durch die Balkontüre ins Wohnzimmer hinein schien, ein langes Schläfchen und wartete so, bis du von der Arbeit nach Hause kamst.
Allmählich verbrachtest du mehr Zeit auf der Arbeit als zu Hause mit mir, um “Karriere” zu machen. Auch verbrachtest du nun sehr viel Zeit mit der Suche, um einen “menschlichen Partner” finden zu können. Ich wartete immer geduldig auf dich, tröstete dich bei Liebeskummer und deinen Enttäuschungen und freute mich ebenso mit dir, als du Erfolg bei einer Frau hattest. Sie, jetzt ist sie deine Ehefrau, ist kein “Hundeliebhaber”, aber trotzdem begrüßte ich sie in unserem Heim, respektierte sie und zeigte ihr, dass ich sie mag. Ich war glücklich, weil du glücklich warst!
Dann kam die Zeit, in der Babys zur Welt kamen. Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von der glatten Haut und vom angenehmen Geruch der Babys fasziniert, so dass auch ich sie bemuttern wollte. Aber du und deine Frau dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden und sie verletzen könnte. Daher musste ich die meiste Zeit nun verbannt in einem anderen Raum verbringen, Oh, wie ich sie lieben wollte, aber es war mir nicht vergönnt, denn ich war ein “Gefangener der Liebe”. Während sie anfingen zu wachsen, wurde ich ihr Freund. Sie zogen an meinem Fell, griffen auf wackeligen Beinen nach mir, stießen ihre Finger in meine Augen, forschten an meinen Ohren und gaben mir Küsse auf meine Schnauze.
Ich liebte alles an ihnen, besonders ihre Berührungen, weil Deine so selten wurden. Ich war soweit, dass ich die Kinder notfalls mit meinem Leben verteidigt hätte. Ich war soweit, in ihre Betten zu schleichen, um ihren Sorgen und geheimsten Träume zuzuhören und zusammen mit ihnen das Motorengeräusch deines Autos zu erwarten, bis du in die Einfahrt fuhrst.
Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst du aus deiner Brieftasche ein Foto von mir und erzähltest mit vollem Stolz über mich. Die letzten Jahre antwortest du nur noch mit “Ja” und wechselst das Thema. Ich war früher “Dein Hund” und bin heute “nur ein Hund”!
Dann hattest du eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen Stadt und du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere nicht erlaubt waren. Du hattest für dich und deine Familie die richtige Entscheidung zu finden, obwohl es einmal eine Zeit gab, in der “ich” deine Familie war. Mann oh Mann, hatte die Autofahrt Spaß gemacht, bis ich bemerkte, wo wir angekommen waren. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Furcht und nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, dass du wissen würdest, dass man ein gutes Heim für mich finden würde. Die beiden Damen hinter der Theke zuckten mit den Achseln und zeigten dir einen geschmerzten Blick. Sie verstanden die Wirklichkeit, der ein Hund mittleren Alters gegenüberstand, ja sogar ein Hund mit “Papieren”. Du hattest die Finger deines Sohnes von meinem Halsband lösen müssen, während er weinend schrie “Nein, Papa, bitte lass mir meinen Hund nicht wegnehmen!”. Ich wunderte mich in diesem Moment nur, wie du ihm gerade Lektionen über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortlichkeit beibringen konntest. Zum Abschied gabst du mir einen Klaps auf den Kopf, vermiedest dabei, mir in meine Augen zu schauen und lehntest höflich ab, mein Halsband und meine Leine mitzunehmen. Du hattest einen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen! Kurz nachdem du gegangen warst, sagten die zwei netten Damen, dass du vermutlich Monate voraus vom Umzug wusstest und somit auch eine Möglichkeit vorhanden gewesen sein musste, einen “guten Platz” für mich zu finden. Sie schüttelten ihre Köpfe und fragten sich … “Wie konntest Du?”
Die beiden netten Damen widmeten uns ihre ganze Aufmerksamkeit, wann immer es ihre Zeit zuließ. Sie fütterten uns täglich und ausreichend, aber ich verlor meinen Appetit bereits vor Tagen. Anfangs, wann immer jemand an meinem Gehege vorbei ging, hetzte ich zur Frontseite und hoffte, dass du es bist, dass du deine Meinung geändert hättest und dass alles nur ein böser Traum war, oder ich hoffte, dass es zumindest jemand sein würde, der mich mögen könnte, der mich retten würde.
Aber die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den liebenswerten, kleinen und so tolpatschigen Welpen aufnehmen konnte. Weltvergessen in meinem eigenen Schicksal zog ich mich in einer weichen Ecke zurück und wartete ab.
Eines Tages, es war am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man holte mich ab, ich ging über einen langen Korridor, bis ich an dessen Ende einen Raum betrat. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau platzierte mich auf einem Tisch, kraulte meine Ohren und erklärt mir, dass ich mich nicht zu sorgen hätte. Mein Herz schlug in voller Erwartung auf das, was da kommen sollte.
Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl der Entlastung. Mir, dem Gefangenen der Liebe, gingen die Tage aus. Gemäß meiner Natur war ich mehr um die nette Frau besorgt, als um mich selbst. Ich erkannte, dass sie eine Belastung trägt, die tonnenschwer sein musste. Sie platzierte leicht einen Aderlass um mein Vorderbein, während eine Träne ihre Wange hinunterkullerte. Ich leckte ihre Hand in der gleichen Art und Weise, wie ich es bereits Jahre vorher tat, um dich zu trösten. Sie schob sachverständig die hypodermatische Nadel in meine Vene. Nachdem ich den Einstich und den Eintritt der kühlenden Flüssigkeit in meinen Körper verspürte, lehnte ich mich schläfrig zurück, schaute dabei in ihre freundlichen Augen und murmelte: “Wie konntest Du?”. Möglicherweise verstand sie meine Hundesprache, denn sie sagte “Es tut mir leid!”. Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht ignoriert, missbraucht oder verlassen würde, einen Platz, an dem ich mich nicht verstecken müsse, einen Platz der Liebe und des Lichts, der so anders sei als auf Erden.
Mit meinem letzten Bissen von Energie wedelte ich mit meinem Schwanz und versuchte ihr so zu sagen, dass mein “Wie konntest Du?”, nicht gegen sie gerichtet war. Ich dachte an dich, mein geliebtes Herrchen. Ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Möge jeder dir in deinem Leben immer diese Loyalität zeigen.
Einige Worte des Autors:
Wenn “Wie konntest Du?” Tränen in Ihre Augen trieb, dann erging es Ihnen genauso wie mir, als ich dies schrieb. Jedem ist es erlaubt diese Geschichte weiterzugeben, solange es einem nicht kommerziellen Zweck dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass die Entscheidung, ein Haustier in eine Familie aufzunehmen, eine wichtige für das Leben ist und dass Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen.
Jim Willis 2001
Augen auf beim Welpenkauf!
Sie sollten beim Kauf eines Retrievers unbedingt darauf achten, dass der Hund Papiere hat, die von einem dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) angehörenden Zuchtverein ausgestellt wurden.
Warum halten wir das für so wichtig?
Es gibt zwei wesentliche Gründe, warum wir VDH-Papiere (bei in Deutschland gezüchteten Hunden) oder VDH-anerkannte Papiere (bei ausländischen Hunden) für unerlässlich halten:
1. Wider den nicht tiergerechten Hundehandel
Der Hundehandel ist für die Hunde, ihre Besitzer und die gesamten Rassen die schlimmste Geißel. Die »Produktion« von Welpen in Wurfanstalten, die unablässige Ausnutzung der Mutterhündinnen bis zu deren totaler Erschöpfung, das Nichtbeachten der hygienischen Mindestvoraussetzungen, das Fehlen an Sozialisation der Welpen, die viel zu frühe Trennung der Welpen von Mutter und Geschwistern führt zu unsagbarem Unglück bei den betroffenen Hunden und in aller Regel auch bei den Käufern solcher Welpen, die in vielen Fällen ihr Leben lang (das oft nur kurz währt) krank und häufig unfähig zur Bindung an den Menschen sind.
Leider besteht zwischen den Hundehändlern und den Züchtern, die sich nicht den Vorschriften des VDH unterstellen (»Schwarzzüchter«), eine oft enge Verbindung. So kaufen manche solcher Züchter Welpen vom Hundehändler zu, um ihre vielleicht tatsächlich vorhandenen Würfe »aufzustocken«. Dass dies in betrügerischer Absicht geschieht, ist klar: Der Welpenkäufer kann im Nachhinein nicht mehr feststellen, wer die Vorfahren seines Hundes, ja nicht einmal, wer seine Mutter ist. Stellt er das später fest und bemüht sich, etwas über den Hintergrund seines Hundes in Erfahrung zu bringen, so wird er oft merken, dass ihm sein »Züchter« alle notwendigen Informationen verweigert. So wird in vielen Fällen der Kontakt der Welpenkäufer untereinander peinlich vermieden, damit diese nicht gemeinsam gegen den Züchter vorgehen können.
Dem kommerziellen Hundehandel muss – vor allem zum Wohl unserer Hunde und aus tierschützerischen Gründen – mit allen Kräften Einhalt geboten werden!
2. Züchten statt vermehren
Solche Zuchten, in denen ohne erkennbare betrügerische Absicht, aber auch ohne irgendwelche Einsichten in die Bedingungen und Notwendigkeiten der Zucht einfach Hunde vermehrt werden (sonst würden sich die »Züchter« ja nicht den am Tierschutzgesetz orientierten, strengen Zuchtbestimmungen der VDH-Zuchtvereine entziehen), schaden ebenfalls dem Wohl unserer Rassen. Das hängt mit dem Prinzip der Hundezucht zusammen. Zucht heißt nicht blindes, unkontrolliertes Hundevermehren, egal ob aus emotionalen oder wirtschaftlichen Gründen. Die Reinzucht einer Rasse besteht ja gerade darin, dass über viele Generationen hinweg immer nur Hunde mit robuster Gesundheit und mit den für die Rasse erwünschten Eigenschaften ausgewählt und zur Zucht verwendet werden. Die verwendeten Linien und ihre Eigenschaften, die Gesundheitswerte und die Prüfungsergebnisse aller Ahnen und Nachkommen müssen selbstverständlich lückenlos dokumentiert sein, damit eine positive Wirkung der Zucht auf die Rasse überhaupt möglich ist. Kein Tier, das den Zuchtbestimmungen nicht entspricht, darf zur Zucht zugelassen werden.
- Nur VDH-Papiere bieten Gewähr dafür, dass die in ihnen dokumentierte Abstammung für den Hund auch den Tatsachen entspricht, da die zuchtbuchführende Stelle eine unabhängige Instanz ist. Viele andere »Zuchtvereine« geben Blankoformulare aus, die vom Züchter selbst nach seinen Wünschen ausgefüllt werden. Da findet man dann Angaben über Elterntiere, die zum Zeitpunkt des Deckens nicht mehr lebten, oder ein bekannter Rüde taucht plötzlich als Muttertier auf. Wer sicher sein möchte, dass die in der Ahnentafel seines Hundes aufgeführten Vorfahren auch tatsächlich die Vorfahren seines Hundes sind, muss einen Hund von einem VDH-Züchter erwerben. Da die Zuchtbücher der VDH-Retrieververeine geschlossen sind, ist es nicht gestattet, andere Rassen, die unter Umständen bei Retrievern unerwünschte Eigenschaften einbringen, einzukreuzen (z. B. können bei Welpen aus einer Paarung von blondem Hovawart und Golden Retriever unerwünschte Schärfe und Aggression auftreten; diese Welpen sind aber vom Welpenkäufer u. U. nicht als Rassemischlinge zu identifizieren).
- Die dem VDH angeschlossenen Zuchtvereine kontrollieren ihre Züchter und deren Zuchtstätten. Die Züchter müssen Sachkenntnis medizinischer und allgemein kynologischer Art nachweisen; sie müssen auch nachweisen, dass sie in der Lage sind, für eine optimale Entwicklung und vor allem Prägung und Sozialisierung der Welpen zu sorgen, solange diese noch bei der Mutterhündin sind. Die Zuchtstätten müssen nicht nur den gesetzlichen Bestimmungen genügen, sondern es werden hohe Ansprüche an Platz und Ausstattung gestellt. Jeder Zwinger wird vor seiner Zulassung kontrolliert. Der Züchter ist verpflichtet, seinen Welpenkäufern alle verfügbaren Informationen über den Welpen weiterzugeben; er wird sich darüber hinaus weiter selbst verpflichten, »seine« Welpenkäufer während des gesamten Lebens der von ihm gezüchteten Hunde mit Rat und Tat zu unterstützen.
- Die dem VDH angeschlossenen Zuchtvereine sind verpflichtet, ihren Züchtern bestimmte Mindestauflagen zu machen bezüglich der für eine Zuchtzulassung notwendigen gesundheitlichen Untersuchungen ihrer Zuchttiere. In LCD und DRC bedeutet das, dass der Hund an Hüftgelenken und Ellbogen geröntgt wird und dass diese Röntgenaufnahmen durch einen hierfür vom Verein bestellten Gutachter beurteilt und klassifiziert werden. Es kommt häufig vor, dass der Röntgen-Tierarzt selbst eine vom Gutachter abweichende Einschätzung abgibt, wodurch eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse nicht möglich ist. Nur begutachtete Ergebnisse sind vergleichbar und damit auch aussagefähig.
- Zusätzlich zu Hüftgelenken und Ellbogen müssen Zuchttiere regelmäßig auf erbliche Augenkrankheiten untersucht werden.
- Speziell für die Retrieverzucht gilt: die VDH-Vereine verlangen von ihren Zuchttieren einen Wesenstest. Es soll gewährleistet sein, dass nur sichere, unaggressive, freundliche, schussfeste Retriever mit dem typischen Wesen in die Zucht gelangen. Die meisten derjenigen Retriever, mit denen außerhalb des VDHs gezüchtet wird, waren selbst – oder ihre Vorfahren – Hunde mit VDH-Papieren, die jedoch die Zuchtzulassung aus Gesundheits- oder Wesensgründen nicht erhalten konnten. Wenn mit solchen Hunden dennoch gezüchtet wird, ist dies für die Rasse selbstverständlich von Schaden, da die Gefahr des Verlusts rassetypischer Eigenschaften groß ist. Dies zeigt sich leider immer häufiger in Berichten über aggressive, sogar dem Menschen gegenüber bissige und unerziehbare Retriever – sehr zum Schaden des Ansehens unserer Retrieverrassen.
Achtung: DRC e.V. ist nicht gleich DRC e.V.! FCI ist nicht gleich FCI!
Der “Deutsche Rassehundeclub”, ein anderer Verein, der nicht wie der Deutsche Retriever Club VDH-Mitglied ist, firmiert unter derselben Abkürzung. Dies führt leider immer wieder zu Fehlinformationen und Enttäuschungen bei den Welpenkäufern. Auch die Abkürzung “FCI” ist nicht einmalig. Eine spanische Hunde-Organisation, der sich auch deutsche “Züchter” außerhalb des VDH angeschlossen haben, sorgt mit derselben Abkürzung für Verwirrung.
Achten Sie daher unbedingt auf die Bestätigung der VDH/FCI-Mitgliedschaft!
Quelle: DRC e.V.
Wühltischwelpen - nein danke!
Die Arbeitsgemeinschaft Welpenhandel wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, in der breiten Öffentlichkeit und in der Politik auf das Problem des zunehmenden illegalen Welpenhandels und die drohenden Folgen aufmerksam zu machen.
Neben den gravierenden Mängeln, die bereits bei der Aufzucht und dem Transport der Welpen bestehen, entstehen durch den Welpenhandel auch Gefahren, die später von Hunden ausgehen. Die Ursache dafür liegt in der unzulänglichen Sozialisation der Tiere und die meist zu früh erfolgte Trennung von Müttern und Geschwistern. Darüber hinaus gelangen Infektionskrankheiten in unser Land, die es vorher hier nicht gab oder die als ausgerottet galten.
Ein organisiertes Geschäft – Hintergründe
Hinter dem illegalen Handel mit jungen Hunden steckt nicht selten eine straff organisierte Bande. Zwar gibt es auch Privatiers, die mit dem Verkauf von Tieren illegal etwas Geld zusätzlich verdienen wollen. Den Großteil des Problems machen jedoch jene Anbieter aus, die den Handel in großem Rahmen betreiben: Im Mittelpunkt des Geschäfts steht dabei die organisierte Vermehrung von Hunden. Während seriöse und motivierte Züchter sich genau überlegen, welches Tier sie für die Zucht nutzen, kommt es in den Großbetrieben allein auf die Masse an. Eine Vielzahl von weiblichen Tieren wird nur aus dem Grund gehalten, möglichst oft möglichst viel Nachwuchs in die Welt zu setzen.
Sind die Welpen geboren, dann sind auch sie für den Erzeuger nicht mehr als eine geldwerte Ware. So früh wie irgend möglich wird für sie ein Käufer gesucht. Der nötige Kontakt zum Muttiertier oder auch die allgemeine Entwicklung des jungen Tieres spielt dabei keine Rolle. Oft genug entwickeln sich nicht behebbare Störungen aufgrund der menschenfernen, kargen Umgebung, in der die Tiere ihre ersten Lebenswochen verbringen. Es fehlt an Kontakten zu Menschen und Umweltreizen, die Welpen in diesem Alter fit für das Leben machen. Es gilt auch hier: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans oft nimmermehr!
Allerdings ist den Anbietern durchaus bewusst, dass die Herkunft für viele Käufer ein Maßstab ist: Daher wird in den Verkaufsanzeigen gern mit der liebevollen Aufzucht in familiärem Umfeld und dem engen Kontakt zur Mutter geworben. Doch das ist ebenso eine Lüge, wie ebenfalls vollmundig erklärte medizinische Versorgung. Da Impfungen und tierärztliche Betreuung den gewünschten Gewinn mindern, behilft man sich anderweitig. So wird von Käufern später häufig festgestellt, dass etwaige Papiere gefälscht sind. Manchmal lässt sich eine Fälschung nur sehr schwer nachweisen, denn immer wieder kommen Fälle ans Licht, in denen auch Tierärzte mit den Banden zusammenarbeiten und Fälschungen vornehmen.
Dass Händler freiwillig anbieten, einen Welpen direkt zum Kunden zu bringen, hat ebenfalls nichts mit Freundlichkeit zu tun. Zunächst einmal wird so die Gefahr verringert, dass ein Interessent bei einem überraschenden Besuch des Zuchtbetriebes die wahren Umstände aufdeckt. Auf der anderen Seite handelt es sich bei solchen Lieferfahrten vielfach um Massentransporte. Denn in dem Pkw oder Kleinlaster geht nicht nur der eine verkaufte Hund auf Reisen. Es werden vielmehr zahlreiche Welpen gleichzeitig zu ihren künftigen Besitzern gebracht. Die Touren sind häufig mehrere hundert Kilometer lang und für Jungtiere äußerst strapaziös.
Umgekehrt wissen aber längst auch deutsche Hundefreunde von günstigen Preisen der Welpen aus Osteuropa. Statt im Internet nach Anbietern zu suchen, besuchen sie Hundemärkte im grenznahen Ausland, um dort für günstiges Geld einzukaufen. Das mag zwar den Geldbeutel schonen, verschärft das Grundproblem des illegalen Welpenhandels jedoch zusätzlich.
Rat der Tierschutzbeauftragten:
- „Seien Sie nicht ungeduldig. Seriöse Züchter und Tierheime liefern keine Hunde auf Bestellung für den nächsten Tag!
- Kaufen Sie niemals einen Hund „an der Haustür“ oder gar „auf dem Parkplatz“ oder über das Internet!
- Der Begriff „aus Hobbyzucht“ ist nicht aussagekräftig und wird ständig von Händlern benutzt!
- Schauen Sie sich den Gesundheits- und Pflegezustand des Hundes kritisch an. Es sollte Sie unbedingt ein Sachkundiger beim Hundeerwerb begleiten!
- Seien Sie besonders kritisch beim Kauf solcher Rassen, die oft in der Werbung erscheinen!
- Kaufen Sie niemals aus Mitleid einen Welpen im gewerblichen Hundehandel! Damit wird der Handel nur angekurbelt!
- Ein etwas billigerer Welpe kann sich als äußerst teuer entpuppen, wenn er krank ist und langwieriger tierärztlicher Behandlung bedarf!
- Bei verdächtigen Vorkommnissen schalten Sie das zuständige Veterinäramt oder die Polizei ein.“
Quelle: wuehltischwelpen.de